Pressemitteilungen

Plattformorientierte Geschäftsmodelle verändern die Innovationslogik in der Immobilienwirtschaft

09.11.2022

Plattformorientierte Geschäftsmodelle verändern auch in der Immobilienwirtschaft die Wertschöpfungsketten und die Zusammenarbeit grundlegend. pom+Consulting und Swisscom haben erstmals in einer umfassenden Analyse 24 Plattformen und Ökosysteme in der Immobilienbranche untersucht. Die Studie präsentiert ein klares Bild des aktuellen Reifegrads dieser Geschäftsmodelle und zeigt auf, wo die grössten Potenziale für die Branche liegen. 

Das Management von Immobilien wird durch viele Akteurinnen und Akteure im ganzen Lebenszyklus beeinflusst. Dabei entsteht eine grosse Menge an Wissen, Informationen und schlussendlich Daten, die in unterschiedlichsten Applikationen mit zahlreichen Schnittstellen gehalten werden. Plattformorientierte Geschäftsmodelle haben das Potenzial, diese vielen Schnittstellen und den immensen Aufwand für das Datenmanagement zu reduzieren. Gleichzeitig liefern sie eine verlässliche Datenbasis, um ambitionierte Klimaziele zu steuern und zu erreichen. 

Die vorliegende Studie zeigt, dass in der Immobilienwirtschaft bereits erfolgversprechende Ansätze existieren. Insgesamt wurden 24 Plattform- und Ökosystemlösungen entlang des Immobilienlebenszyklus analysiert. Dafür wurde eine Taxonomie aus der Perspektive von Geschäftsmodellen entwickelt. Die spezifischen Dimensionen, Merkmale, Muster und Design-Entscheidungen wurden in vier Kategorien (Wertversprechen, Zielkunden, Ertragsmechanik und Wertschöpfungskette) ausgewertet.

Immobilienvermarktung als Wegbereiter

Die Immobilienvermarktung wird schon seit längerer Zeit von einer Vielzahl von Online-Marktplätzen bedient und setzt sich daher schon seit langer Zeit mit der Plattform-Thematik auseinander. Der Fokus liegt hier auf der (Meta-)Suche von Objekten, der Maklervermittlung sowie dem Kauf und Verkauf. Auch im Property- und Facility-Management sind bereits einige Anbieter:innen erfolgreich vertreten. Services zur Planung und Modernisierung von Liegenschaften oder die Vermittlung von geeigneten Handwerker:innen stehen dabei im Vordergrund. Die Finanzierungs- und Versicherungsbranche bietet über Plattformen und Ökosysteme Hypothekenberatung und -lösungen, Kreditgeber-Cockpits mit Angebots- und Risikoparameter oder Spar- und Vorsorgeprodukte an. In der Nutzungsphase existieren seit fast zehn Jahren B2C-Mieterapps, die die Kommunikation zwischen Mieter:innen, Eigentümer:innen und Betreiber:innen vereinfachen. Ähnliche Angebote gibt es auch im B2B-Bereich.

Der grösste Handlungsbedarf besteht in der Planung und im Baumanagement. Neben den schon lange etablierten Ausschreibungsplattformen stehen hier die Vereinfachung von Entwicklungsprozessen oder die Visualisierung potenzieller Gebäudevolumen in der digital gebauten Umgebung im Zentrum. 

Datenstandards für die reibungs- und nahtlose Zusammenarbeit

Die Entwicklung und Vermarktung plattformorientierter Geschäftsmodelle setzen das reibungslose Zusammenspiel einer Vielzahl beteiligter Partner:innen voraus. Hier zeigt sich die Relevanz von einheitlichen Datenstandards. Sie ermöglichen einen nahtlosen Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen und können den Koordinationsaufwand für die beteiligten Partnerorganisationen erheblich reduzieren.

Softwarepartner zeichnen sich für die gesamte Software, das Hosting, die Wartung und alle sicherheitsrelevanten Aspekte verantwortlich. Partner mit Komplementärangeboten ermöglichen neben den Kernleistungen die Integration zusätzlicher Angebote. Eine weitere wichtige Partnergruppe bilden die Datenlieferanten wie die Immobilienbewirtschafterinnen, Risikomanager oder Fund Controller, die via Datenintegration ins Gesamtangebot eingebettet werden.

Von effizienten digitalen Prozessen zu wirklichem Mehrwert für die Kund:innen

In allen analysierten Ökosystemen der Immobilienwirtschaft wird eine zentrale Plattform eingesetzt, deren Funktion jedoch sehr unterschiedlich sein kann. Traditionelle Anbieter:innen beginnen typischerweise mit dem Aufbau einer Plattform für den Datenaustausch und konzentrieren sich darauf, die internen Prozesse effizient und digital zu gestalten. In einem nächsten Schritt wird der Kernnutzen für die Kundinnen und Kunden geschärft und Konkurrenz in Form von neuen Partner:innen auf der eigenen Plattform akzeptiert. Schliesslich verschiebt sich der Fokus in Richtung integrierte Produkte und Services und damit auch in Richtung plattform-basiertes Ökosystem, das ein übergreifendes Werteversprechen bietet.

Parallel dazu verändern sich die Aufgaben des Orchestrators: Steht zu Beginn meist das eigene Leistungsangebot im Zentrum, wird dieses später zugunsten neuer Produkte und Services reduziert. «Das Partnermanagement ist bei plattformorientierten Geschäftsmodellen absolut zentral und stellt – wenig überraschend – eine der grössten Herausforderung dar», erklärt Peter Staub, Verwaltungsratspräsident von pom+Consulting. «Denn echte Innovation und Mehrwerte werden dann geschaffen, wenn Produkte und Leistungen unternehmensübergreifend verknüpft und komplexe Kundenbedürfnisse durch multilaterale Zusammenarbeit adressiert werden. 


Studie Digital Real Estate Platforms & Ecosystems

Die umfassende Studie über Plattformen und Ökosysteme in der Immobilienbranche kann gratis heruntergeladen werden.

Download Studie 


Swisscom Business Customers

Der Geschäftsbereich Business Customers von Swisscom ist einer der grössten, integrierten ICT-Anbieter für Grosskunden und KMU in der Schweiz. Die Kernkompetenzen von Swisscom Business Customers sind integrierte Kommunikationslösungen, IT-Infrastruktur, IT Security und Cloud Services, Workplace-Lösungen, SAP Services, IoT sowie umfassende Outsourcing-Leistungen für die Finanzindustrie und Health Care. Swisscom Business Customers betreut mit rund 5000 Mitarbeitenden gut 2500 Grosskunden und rund 250'000 KMU.


pom+Consulting AG

pom+ ist ein Schweizer Beratungsunternehmen, das Dienstleistungen für Immobilien, Infrastrukturen, Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Bau-, Facility-, Property-, Portfolio- und Asset-Management erbringt. Die Kernkompetenzen von pom+ umfassen Performancemessung, Strategieentwicklung, Ressourcenoptimierung, Nachhaltigkeitsberatung, Technologieeinsatz, Digitalisierungsstrategien und -lösungen sowie Bautreuhand, Bauherrenberatung und BIM-Strategien mit Rücksicht auf den Lebenszyklus der Immobilien und Infrastrukturen. Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die meisten Hoch- und Fachhochschulabsolvierende, überzeugen mit Fachwissen, ausgewiesener Erfahrung und Know-how aus rund 6‘000 Projekten.  

Mit Hauptsitz in Zürich und Niederlassungen in Basel, Bern, Lausanne, St. Gallen, Frankfurt und Berlin berät pom+, als Spin-off der ETH Zürich gegründet, seit 1996 über 700 Kunden im In- und Ausland. www.pom.ch


Medienkontakt

pom+Consulting AG
Peter Staub, Verwaltungsratspräsident
Limmatstrasse 214, 8005 Zürich
Telefon +41 44 200 42 00
peter.staub@STOP-SPAM.pom.ch