Data & Digital

Der digitale Atlas der Schweizer Immobilienwirtschaft

18.08.2020
Dr. Joachim Baldegger und Dr. Carsten Nathani

Vor sechs Jahren wurde die erste umfassende Gesamtschau der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Schweizer Immobilienwirtschaft erarbeitet. Nun wurde die Studie aktualisiert, ausgeweitet und interaktiv aufbereitet. Im Zentrum stehen der Schweizer Immobilienbestand sowie die Akteure, die diesen Bestand entwickeln, finanzieren, produzieren, vermarkten, bewirtschaften und wiederverwerten.

Die 2014 erstmals erarbeitete Studie zeigte zum ersten Mal die wirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft auf. Nun liegt die Fortführung als Digitaler Atlas vor, aktualisiert mit den wichtigsten Kennziffern zur Immobilienwirtschaft und deren volkswirtschaftlichen Bedeutung auf das Bezugsjahr 2017. Alle Grafiken und Tabellen können eingesehen und heruntergeladen werden, Daten können frei exportiert und genutzt werden.Zudem werden die Ergebnisse je nach Datenlage als Zeitreihe zwischen 2011 und 2017 sowie nach Kantonen aufgegliedert dargestellt. Die wichtigsten Ergebnisse sind zudem in einem Kurzbericht zusammengefasst.

Stärker gewachsen als die Gesamtwirtschaft

Die Immobilienwirtschaft trägt 11% zur Schweizerischen Wirtschaftsleistung bei. Rechnet man die Mieteinnahmen der privaten Vermieter sowie den Eigenmietwert hinzu, sind es sogar 17%. Das entspricht einer Bruttowertschöpfung von 114 Milliarden Franken. «Keine Einzelbranche allein erreicht dieses Gewicht», so Hans Egloff, Präsident des HEV Schweiz. Zwischen 2011 und 2017 ist die immobilienbezogene Bruttowertschöpfung um 12% gestiegen und damit stärker gewachsen als die Gesamtwirtschaft (8%).

Die Immobilienwirtschaft beschäftigt 566’000 Vollzeitstellen, was 14% aller Beschäftigten in der Schweiz entspricht. Dabei sind diejenigen Angestellten, die für die Bewirtschaftung von Immobilien innerhalb von Unternehmen zuständig sind, nicht eingerechnet. Martin Tschirren, Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen betont: «Das zeigt, wie essentiell die Immobilienwirtschaft und das Wohnungswesen im Besonderen für die Schweiz sind. Solche Daten sind wichtig, damit Regulierungen aufgrund von soliden Fakten getroffen werden können.»

Mehr institutionelle Eigentümer

Innerhalb sechs Jahren (2011 - 2017) ist der Gebäudebestand in der Schweiz von 2.6 auf 2.75 Millionen Gebäude angewachsen. Fast zwei Drittel davon dienen dem Wohnen. Von den gegenwärtig rund 4.5 Millionen Wohneinheiten gehört mehr als die Hälfte Privatpersonen. In den letzten 20 Jahren hat jedoch der Anteil institutioneller Eigentümer deutlich zugenommen. 


Haben Sie Fragen? Unsere Expertinnen und Spezialisten helfen gern.

Kontakt aufnehmen